Wir lassen unsere Carbon Farming Methodik nach ISO 14064-2 zertifizieren!

Seit das CO2-Land Carbon Farming Projekt 2019 ins Leben gerufen wurde, machen wir uns Gedanken über die Frage: Wie können wir die Entwicklung des organischen Kohlenstoffs (Corg) in Böden quantifizieren und dokumentieren. Diese Frage beantwortet sich nicht von selbst, da eine Vielzahl von Faktoren eine entscheidende Rolle zur Erfassung und Dokumentation präziser Messwerte spielen! So wundert es kaum, dass wir uns immer wieder bedenklicher Fragen bezüglich einiger Komponenten der Idee, CO2-Senken über Humusaufbau zu schaffen, stellen müssen. Wir sind uns der Verantwortung bewusst, die wir mit unserem Carbon Farming Programm haben: Die Schaffung von langfristigen Senken unter Erbringung weiterer Ökosystemdienstleistungen wie beispielsweise die Steigerung der Biodiversität und den Wasserschutz. Wir sind darüber hinaus in der Verantwortung, ein Programm anzubieten, das die Bemühungen teilnehmender Landwirt*innen die Humus aufbauen honoriert. Hierbei geht es nicht nur um monetäre Entlohnungen, sondern auch um einen positiven Einfluss auf einen der entscheidendsten Produktionsfaktoren in der regenerativen Landwirtschaft: den Boden. Um dieser Verantwortung sowohl gegenüber unseren Partnern, die in CO2- Senkenleistung und Umweltschutz investieren, und unseren Humuswirt*innen gerecht zu werden, ist die Anwendung einer sicheren Methodik unabdingbar.

Dokumentation der Carbon Farming Massnahmen

In unserem letzten Beitrag haben wir euch unser Bodenprobenahme- und Analyseverfahren vorgestellt und so bereits einen Einblick in einen sehr wichtigen Teil unserer Methodik gegeben – die Quantifizierung von CO2-Senken im Rahmen von Carbon Farming Massnahmen. Daneben spielt auch die Dokumentation der Ergebnisse eine wichtige Rolle. Was sich bei einer Teilnahme einiger weniger Betriebe noch relativ einfach darstellt, bedarf bei der von uns angestrebten Skalierung des Programmes eigens dafür eingerichtete, georeferenzierte Datenbanken. Wir sind überzeugt, dass unsere Methodik – wie wir sie nun über Jahre entwickelt haben – die großflächige Quantifizierung und Dokumentation von CO2-Senken in der Landwirtschaft möglich macht!

Validierung unseres Klimaschutzprojekts durch CeresCert

Um unsere Methodik zusätzlich zur Integration interner Überlegungen und externen Inputs noch einmal auf die Probe zu stellen und gleichzeitig die Standfestigkeit unserer Methodik nach außen tragen zu können, haben wir uns für eine Prüfung zur Validierung und Verifizierung eines externen Prüfers entschieden.

Die Prüfgesellschaft CeresCert hat begonnen, das Klimaschutzprojekt von CO2-Land gegen den internationalen Standard für Klimaschutzprojekte ISO 14064-2 zu validieren und verifizieren. Die go-climate AG hat für CO2-Land eine ISO-konforme Programmbeschreibung mit Anhängen erstellt, um auf seriöse und nachvollziehbare Weise zu berechnen, wie die teilnehmenden landwirtschaftlichen Betriebe zusätzlich CO2 durch Humusaufbau im Boden speichern. Das Programm wendet einen sog. „Model & Measure“-Ansatz an: Zu Beginn, nach Jahr 4 und 10 wird der Bodenkohlenstoff mittels repräsentativer, georeferenzierter Stichproben gemessen. Zwischen diesen Messjahren wird der im Boden gebundene Kohlenstoff anhand der von den Betrieben umgesetzten Maßnahmen modelliert. Ein eigenentwickeltes, GIS-gestütztes Daten-Management-System (CO2-Land Monitor) unterstützt die Maßnahmen und sorgt für eine transparente Programmdokumentation und -kommunikation. Auch die Risiken der Permanenz adressiert das Programm.

Carbon Farming Methode für Drittanbieter

Neben der Sicherstellung einer standfesten Methodik für unser eigenes Carbon Farming Programm, bieten wir mit einer validierten Methodik auch anderen Klimaschutzprojekten, die ähnliche Ziele verfolgen, einen einheitlichen Rahmen für ihre Aktivitäten. So leisten wir einen wichtigen Beitrag zum übergeordneten Ziel, dem Klimaschutz durch regenerative Landwirtschaft. Andere Akteure wie Klimaschutzvereine, Nichtregierungsorganisationen, Stiftungen oder auch staatlichen Programme können auf die Methodik zugreifen. Das hat den Vorteil zur Folge, dass o.g. Akteure sich auf andere Bereiche wie beispielsweise die Öffentlichkeitsarbeit fokussieren können. So können noch mehr Partner und Humuswirt*innen von der Vision einer klimafreundlicheren und regenerativen Landwirtschaft und einer Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen in der Landwirtschaft überzeugt werden. Die Verwendung einer einheitlichen Methodik hilft aber auch Partnern, die in Klimaschutzprojekte investieren möchten. So müssen potenzielle Partner nicht selbst unterschiedliche Methodiken verschiedenster Carbon Farming Programme unter die Lupe nehmen und die jeweilige Methodik analysieren, um in die Entscheidungsfindung gehen zu können, welches der zahlreichen Projekte sie unterstützen möchten.

Die oben erwähnte Prüfung in Q1/2023 hatte eine Liste von „Findings“ als Ergebnis. Sie ist von CO2-Land und go-climate sorgfältig bearbeitet worden. Wir freuen uns auf die Rückmeldung der Prüfer und erwarten eine erfolgreiche Validierung zum Ende von Q2-2023. Wir halten Sie diesbezüglich auf dem Laufenden.

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